Bruck und sein Friedhof

Der Friedhof lag spätestens seit dem 13. Jahrhundert an der Süd- und Westseite der Kirche, innerhalb der Wehr- und Umfassungsmauer. Die Gebeine der spätmittelalterlichen Bestattungen wurden gemäß dem damaligen Brauch exhumiert und an der südlichen Flanke zwischen den Mauern des romanischen und gotischen Kirchenschiffs eingelagert. Erst bei den Ausgrabungen von 1958 wurde dieser ursprüngliche Karner wiederentdeckt. Das Knochendepot reichte bis in 1,25 Meter Tiefe unter dem Kirchenboden. Später, nach Errichtung eines externen Beinhauses um die Mitte des 15. Jahrhunderts, wurden die Gebeine nach kurzer Liegezeit dorthin umgebettet. Diese Sitte hat sich mindestens bis zur Reformation, möglicherweise aber auch noch längere Zeit danach gehalten. Aus dem Jahre 1748 ist ein Friedhofsbelegungsplan erhalten, der die fast vollständige Parzellierung des Gottesackers südlich der Kirche zeigt.[4] In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden neue Grabparzellen an der Ostseite angelegt (damals „Buckenhofer Platz“, heute im Bereich der Fürther Straße), die bis 1824 ebenfalls komplett belegt waren. Aus Platzgründen wurde der Kirchfriedhof aufgegeben, ein neuer Friedhof wurde etwa 200 Meter östlich der Kirche angelegt. Die Knochen aus dem Beinhaus wurden zu diesem Zeitpunkt in den neuen Friedhof umgebettet. In der Friedhofstraße 2 befindet sich das der Kirche zugehörige Pfarrhaus.

Der alte Kirchfriedhof ist als Bodendenkmal D-5-6431-0027 in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen, da hier neben archäologischen Siedlungsbefunden noch intakte Gräber des späten Mittelalters und der Neuzeit liegen, die aus dem 13. bis 18. Jahrhundert stammen.[5] Während die Gräber aus dem 18. Jahrhundert zwischen drei bis vier Fuß Tiefe im geweihten Boden bestattet wurden, lag die Grabsohle im 15. Jahrhundert wahrscheinlich bei sieben Fuß (etwa zwei Meter) Tiefe, wie von vergleichbaren Friedhöfen in Nürnberg und Esslingen am Neckar bekannt.[6]

Bilder vom Friedhof BruckBilder vom Bau Haus unterm Kirchturm, Ausgrabungen Gräber