Kirchenschatz: Hand und Fuß

„Das muss aber Hand und Fuß haben“ – so sagen wir, wenn wir möchten, dass etwas Sinn macht, gut durchdacht, vertrauenswürdig, vollständig ist. Auch das Gegenteil gibt es, etwas entpuppt sich als Hirngespinst, als planlos, eben ohne Hand und Fuß.
Erstaunlich, wieviel „Hand und Fuß“ es im Inneren unserer Kirche gibt! Die paar Beispiele auf den kleinen Bildern sind längst nicht alle. Erkennen Sie, woher die Details stammen? Und sehen Sie, wie kunstvoll sie geschaffen wurden! Sie gehören alle zu Figuren, die wir im Kirchenraum finden. Lauter Leute, die uns etwas erzählen können, das „Hand und Fuß“ hat.

Wenn Sie diesen Gemeindebrief in Ihren Händen halten, dann sind wir am Anfang der Adventszeit und gehen mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Da gesellen sich dann weitere zwei Hände und zwei Füße dazu. Ganz kleine. Sie gehören zum Kind in der Krippe: Gott wird Mensch. Er kommt zu uns in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus. Bei der Erzählung im Lukas- Evangelium geht es ja nicht nur um eine Geburt vor zweitausend Jahren.
Da geht es vor allem um die Menschwerdung Gottes heute, in unserer Wirklichkeit des einundzwanzigsten Jahrhunderts. In unserem ganz eigenen persönlichen Dasein. Wir können seine Botschaft hören – mit den Ohren und mit dem Herzen. Wir können sie in uns aufnehmen, damit sie durch uns Hand und Fuß bekommt.

November 2018, Gertrud Trojanski
Fotos von Othmar Wiesenegger
Brucker Kirchenschätze