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An(ge)dacht Dezember / Januar 2025/2026

Jahreslosung 2026:
Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!
Offenbarung 21,5

„Alle Jahre wieder…“ – bei diesen Klängen werden die Herzen von manchen Menschen warm, den anderen entfährt ein Seufzer und sie müssen erst einmal tief schnaufen. Zu welcher Gruppe von Menschen gehören Sie? Die einen freuen sich, wenn es auf Advent, Weihnachten und den Jahreswechsel zu geht, die anderen wünschen sich, das alles wäre möglichst schnell vorbei. Die einen warten geradezu aufs Plätzchenbacken, Kerzenanzünden, Familientreffen, für andere dominiert das Gefühl „Augen zu und durch!“.
Viel Neues kommt ja ohnehin dabei meist nicht herum, im Gegenteil. In dieser besonderen Zeit sind die Menschen eher darauf bedacht, alles genau so wie in den Vorjahren zu machen. „Was, ihr wollt den Baum schon am 3. Advent aufstellen und schmücken? Das haben wir doch immer zusammen am Vormittag von Heiligabend gemacht!“ So eine empörte Reaktion können Eltern schon einmal von erwachsen gewordenen Kindern zu hören bekommen, für die an Weihnachten bitteschön alles genau so wie früher, als sie klein waren, gemacht werden soll.
Und solcherlei Traditionen können ja auch etwas Schönes sein.
Sie geben einen Rahmen, bieten Handlungssicherheit und vertiefen die eigenen Wurzeln. Ganz anders ist das, wenn die Wiederholung der gewohnten Abläufe unmöglich ist, weil ein lieber Mensch in diesem Jahr fehlt. Oder wenn die gewohnten Abläufe der Wiederholung gar nicht wert sind, weil sie für keinen der Beteiligten schön waren und die Frage eher ist: Wie könnte ich es dieses Jahr anders machen?
Anstrengend können diese Überlegungen sein, denn die Erwartungen sind hoch.
In diese Gemengelage kommt die Jahreslosung für 2026 mit einer Botschaft, die wir vielleicht gar nicht gleich mit Advent und Weihnachten zusammenbringen. Sie steht in der Offenbarung, im letzten Buch der Bibel, und lautet: „Siehe, ich mache alles neu!“
So völlig neu wird uns Weihnachten eher nicht vorkommen, egal ob wir nun Traditionen pflegen können oder nicht. Das Fest geht schließlich immer auf dieselbe biblische Geschichte zurück: auf die Geburt des Jesuskinds. Aber genau hierin liegt die Chance, das Fest mit seinem Davor und Danach doch immer neu zu feiern.
Denn es ist ein Kind, das hier in die Welt kommt. Ein besonderes Kind, das ist klar, denn es ist Gottes Sohn, kein gewöhnlicher Sterblicher. Aber die junge Mutter Maria hielt ein Baby im Arm, so wie Millionen Frauen vor und nach ihr. Der junge Vater Josef half der erschöpften Mutter, das Kindlein in den Schlaf zu wiegen wie Millionen Väter vor und nach ihm. Mit einem Kind kommt etwas total Neues in die Welt, ein neuer Mensch mit neuen Ideen, neuen Eigenschaften, neuen Möglichkeiten. Mit einem Kind kommt die Hoffnung immer wieder neu in die Welt, dass in dieser Welt etwas Gutes steckt, dass es immer wieder Menschen geben wird, die Frieden und Gerechtigkeit bewahren wollen, die die Schöpfung achten möchten und an ihren Mitmenschen nicht achtlos vorbei gehen. „Siehe, ich mache alles neu!“, das ist die Botschaft aus dem letzten Buch der Bibel. Und in dieser Zeit vor, an und nach Weihnachten können wir sie besonders gut verstehen, wenn wir auf das Jesuskind schauen: Mit jedem Kind, aber mit diesem in besonderer Weise, kommt etwas Neues in die Welt, jedes Jahr aufs Neue.
Das gibt uns die Chance, auch diese Zeit immer wieder neu zu feiern, entweder mit Bewährtem oder ganz anders als zuvor.
Denn wir sind nicht alleine mit unseren Gedanken zu Weihnachten, denn Gott ist es, der sagt: „Siehe, ich mache alles neu!“
In unserem Inneren bietet er an, die Hoffnung neu zu entfachen, alle Jahre wieder!

Ihre Pfarrerin Imke Pursche.