Sammlung der Artikel zu den Kirchenschätzen von Bruck-Evangelisch

Kirchenschatz: Buch der Bücher

 Gesehen haben Sie mich sicher schon.
Ich liege auf einem kleinen Lesepult auf dem Altar unserer Kirche, und zwar vor der Predella und dem Kreuz. Aber haben Sie mich mal in die Hand genommen und in mir gelesen? Schwer bin ich und habe einen dicken Einband. Wenn man mich aufschlägt, kann man auf einer der ersten Seiten
lesen, dass mich die Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrgangs 1954 gestiftet haben.

Seitdem zeige ich jedem, der die Kirche betritt, an, dass hier das Wort Gottes im Mittelpunkt steht.
Die Bibel, Wort Gottes, das Buch der Bücher – so nennt man mich. Was hat es damit auf sich?
Bibel, das Wort kommt aus dem Griechischen: biblos bedeutet schlicht Buch. „Buch der Bücher“ trifft es schon besser, was man mit mir hat: nämlich eine ganz, ganz wichtige Botschaft. Es geht
um die Geschichte Gottes mit dieser Welt und mit seinem Volk, mit den Menschen, denen er sich als seinen Geschöpfen zuwendet und sie zu seinem Gegenüber erwählt und die er liebt.
Im ersten Teil, der etwa drei Viertel meines Umfangs ausmacht, sind das Menschen wie Noah oder die Erzväter Israels, Abraham, Isaak und Jakob. Dann führt und begleitet Gott die Israeliten als Volk in seiner wechselvollen Geschichte mit Königen wie Salomo und David und den Propheten.
Schließlich kommt im zweiten Teil die frohe Botschaft zu tragen, die in und mit Jesus Christus in die Welt kam. Die Evangelien berichten von ihm. In der Apostelgeschichte wird von der jungen
Christenheit aus Juden und Heiden erzählt.
Und schließlich können Sie in den Briefen z.B. des Apostels Paulus nachlesen, wie der Glaube an Jesus Christus in den Gemeinden gelebt, verstanden und beachtet wurde.

Oktober 2019, Pfr. Heinz Bäßler
Brucker Kirchenschätze