Wort des Dekans zu Ostern

„Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“

Liebe Schwestern und Brüder,
mit diesen durch die Jahrhunderte gebrauchten liturgischen Worten zum Osterfest wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein gesegnetes Osterfest.

„Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“
Dieser Ostergruß weckt in mir die Erinnerung an viele schöne Ostergottesdienste und Osternachtfeiern, die ich mit anderen – auch mit einigen von Ihnen – feiern durfte. Nebenbei erinnert mich dieser Gruß besonders an ein Osterfest, das ich mit meiner Familie in Griechenland feiern durfte. Auch da rufen die Christinnen und Christen sich das wie heute überall auf der Welt zu:
„Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“
Durch das Zurufen dieser Worte haben wir Christen und Christinnen uns zu allen Zeiten daran erinnert, was Gott für uns durch die Auferweckung seines Sohnes Jesus Christus getan hat … und dann haben wir fröhliche Lieder gesungen und Abendmahl gefeiert …. zu Hause uns über Ostereier und Geschenke gefreut und tolles Essen gemeinsam mit der ganzen
Familie genossen. So liebe ich Ostern und wünsche ich mir für Sie und für mich, dass wir Ostern ansatzweise auch dieses Jahr so feiern dürfen – nur eben ein bisschen anders, kleiner.
Aber eigentlich haben wir Gott doch immer gedankt, dass Ostern und das Osterevangelium gerade nicht von uns und unserer Stimmung, vom Gelingen unserer Feiern abhängig ist. Es war doch immer für uns selbstverständlich, dass Gott seinen Sohn Jesus Christus für uns
längst auch ohne unsere Gottesdienste und unsere familiären Feierlichkeiten auferweckt hat. Ostern war uns doch immer wichtig auch für die, die nicht mitfeiern konnten, weil sie gestorben waren, weil sie krank waren, weil es vorher Ärger zwischen uns gab … auch für die
gilt doch:
„Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“
Dass aktuelle Zeitumstände mit ihren Sorgen uneingeschränkter und genussvoller Osterfreude oft erst einmal im Weg stehen, macht unser heutiges Osterevangelium aus dem Markusevangelium (Mk 16, 1 – 8) alle Jahre wieder deutlich: Drei Frauen kommen aus ihren Alltagssorgen zum Grab Jesu. Sie wissen nicht: „Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?“ Die drei Frauen sind angesichts Gottes Engel und des leeren Grabes „entsetzt“. Und nach dem Hören des Osterevangeliums heißt es von ihnen: „Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen.“ Dabei hatte der Engel ihnen doch klar und deutlich gesagt: „Jesus Christus, der Gekreuzigte, ist auferstanden“
„Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“
Bei den drei Frauen hat es gedauert, bis die Osterfreude begann. „Zittern und Entsetzen“vbegleitete sie auf dem Weg zur Osterfreude.
Dann aber haben die drei Frauen als Erste den Jüngern Jesu und vielen anderen Menschen von Ostern erzählt. Die drei Frauen spielten eine wichtige Rolle in der ersten Gemeinde. Die drei Frauen ließen sich von der Osterfreude anstecken und lebten aus ihr.
„Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“

Liebe Schwestern und Brüder,
ich wünsche uns, dass es uns ans an diesem Osterfest wie den drei Frauen geht, dass wir durch alle Angst und allen Schmerz, den der Coronavirus bei uns gerade auslöst, hindurchkommen. Ich wünsche uns, dass wir uns wie die drei Frauen von Gottes Geist nach Ostern stärken lassen, das Osterevangelium mit Worten und Tönen und dann auch mit
Blicken und Taten weitergeben und so für andere da sein können.
Danke Ihnen allen schon jetzt, die Sie an diesem Osterfest wie die drei Frauen auch durch „Zittern und Entsetzen“ hindurch in der Familie, im Beruf und durch vieles andere, was Sie tun, für andere da sind. Sie haben den alten Ruf in ihrem Handeln für andere und damit auch für sich selber schon aufgenommen:
„Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“
Aus dieser österlichen Kraft und Freude können wir alle unsere Aufgaben anpacken.
Das wünsche Ich Ihnen und mir.
Gott segne uns!
Ihr Dekan Peter Huschke