Sonderausgabe Gemeindebrief

Liebe Gemeindeglieder,

acht lange Wochen war die Kirche nun nur mittags geöffnet. Jetzt dürfen wir sie wieder zu den Gottesdiensten besuchen, wenn auch unter besonderen Bedingungen, die wir aus Liebe zu unseren Nächsten und aus Rücksichtnahme vor den Ängstlichen unter uns einhalten wollen: begrenzte Besucherzahl, mit Mund- und Nasenschutz, nur zwei Personen im Abstand von 2 Metern (von solchen aus dem selben Haushalt abgesehen) in den Bänken, von denen jede zweite gesperrt sein wird. Und es wird keinen Kirchenkaffee und keine Chance zu mehr als einem kurzen Gespräch auf Distanz geben. Abendmahl können wir nur als Wandelabendmahl und nur mit der Hostie feiern; die notwendigen Einzelkelche haben wir nicht.
Immerhin: Wir haben den symbolischen Ort unserer geistlichen Heimat wieder, atmen im Kirchenraum den Glauben von so vielen Generationen, fügen uns ein in die Gemeinschaft der Gläubigen mit der bunten Vielfalt der Vorstellungen und der Glaubenspraxis.
Die kann und muss auch jeder für sich pflegen, nicht nur in Zeiten von Corona. Im Gottesdienst aber verbindet sich der individuelle Glaube mit der Gemeinschaft der Gläubigen, empfängt aus Gottes Wort Trost, Stärkung, Ermutigung, Vergebung, Hoffnung und antwortet Gott mit Lob und Dank, mit Klage und Bitten.

Was für ein schönes Zeichen, dass wir damit gerade am Sonntag „Kantate“ – „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!“ (Psalm 98) wieder beginnen! Leider dürfen wir nur innerlich mitsingen und nicht äußerlich, allenfalls summen!
Im Bibeltext, der für die Predigt vorgesehen ist, geht es um die Einweihung des Tempels in Jerusalem, der heiligen Stadt der Juden, Christen und Muslime – bis heute ein symbolischer Ort für die Einheit derer, die Gott vertrauen, und für die Vollendung des Reiches Gottes.
Lasst uns auch in unseren Tagen auf Gott vertrauen, unsere Hoffnung auf ihn setzen und getrost und mutig unseren Glauben in Wort und Tat leben – als Gemeinde und als einzelne Christen hier vor Ort!
Ihr Pfarrer Heinz Bäßler